Fachgespräch und Besuch aus Berlin zur Ortsumgehung

Wie bereits in der Presse berichtet wurde, fanden Ende August und Anfang September zwei wichtige Gespräche zur Umgehungsstraße Gumpersdorf statt.

Am 26.8. hatte Kuni Dedié vom Förderverein zusammen mit Bürgermeister Ludwig Matzeder Herrn Klaus Millrath, Wacker Burghausen, und engagierte Fachleute und Politiker zu einem Fachgespräch zum Thema Weitere Entwicklung des Güterverkehrs auf der B20 eingeladen.

Das bayerische Chemiedreieck bei Burghausen mit den Firmen Wacker, Borealis usw ist einer der ganz wichtigen Arbeitgeber in unserer Region. Herr Millrath berichtete, daß aus Sicht der Fa. Wacker z.Zt. erfreuliche Wachstumschancen in Sicht sind. Leider ist die dafür notwendige Verkehrsanbindung nicht gegeben und ausreichende rasche Verbesserungen sind nicht im Plan. Dabei geht es primär um den Ausbau der A94 und den der Bahnanbindung in Richtung München. Der Güterverkehr muß deshalb auf Sicht über die B12 und die B20 abgewickelt werden. Insgesamt wird es einen Zuwachs von derzeit 2,5 Mio t auf 6 Mio t bis 2015 geben. Wenn der Zuwachs nicht über die Schiene abgedeckt werden kann, dann wird es die Straßen betreffen. Auch der Markt in Osteuropa wird wachsen.

Herr Millrath rechnet für Wacker in den nächsten Jahren mit einer mittleren Zunahme des Güterverkehrsaufkommens von 5% pro Jahr.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die B20 allgemein und die Umgehung von Gumpersdorf?

MdL Reserl Sem und Johann Eicher stellten fest, dass es eine Umgehung von Gumpersdorf geben muss. Der Besuch bei Minister Beckstein im letzten Jahr hatte zur Folge, dass die Planung begonnen werden konnte. Die Umgehung bringe Vorteile für die heimische Wirtschaft durch eine schnellere Anbindung an das Chemiedreieck. Die Planungsarbeiten können möglicherweise durch Einwände verlängert werden. Ein Miteinander aller Bürger und politischen Kräfte sei erforderlich.

Die Planung ist relativ weit und kommt gut voran. Z.Zt. wird die Umweltverträglichkeit geprüft. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind überwiegend positiv.

Alle Anwesenden waren sich darin einig, daß die Planung solide entwickelt werden muß, um spätere Rückschläge zu vermeiden. Das nächste Ziel ist die Festlegung der unter allen Aspekten der Planung und Realisierung optimalen Trasse.

Zusätzliche Maßnahmen wie z.B. eine Petition an die Bayerische Staatsregierung erscheinen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll.

Am 3.9. besuchte die Staatssekretärin aus dem Bundesverkehrsministerium MdB Karin Roth zusammen mit MdB Florian Pronold und weiteren SPD-Politikern Gumpersdorf, um sich einen persönlichen Eindruck von der prekären Verkehrssituation zu verschaffen. Frau Roth stellte fest, daß die Ortsumgehung lebenswichtig für die Bürger von Gumpersdorf ist, und so schnell wie möglich realisiert werden muß. Allen Alternativen dazu wie der Sperrung der Ortsdurchfahrt für den Transitverkehr erteilte sie eine Absage.

Frau Roth regte an, das Projekt Umgehungsstraße in den Bundesverkehrswegeplan 2010 einzubringen, und sagte dafür ihre Unterstützung zu. Herr Johann Eicher hält das vom Stand der Planung her für machbar.

Frau Roth forderte auch, daß die bayerische Staatsregierung der Erhöhung der LKW-Maut zustimmen solle, damit genügend Geld für derartige Baumaßnahmen verfügbar ist. Von der Stichhaltigkeit dieser Forderung waren nicht alle Besucher der Veranstaltung überzeugt.


Kuni Dedié

Die Teilnehmer des Fachgesprächs im Bild:

Vorn von links: Ludwig Matzeder, Kuni Dedié, Reserl Sem, Edeltraut Plattner

Hinten von links: Rudolf Bender, Herbert Willmerdinger, Werner Lechl, Johann Eicher, Klaus Millrath